Freitag, 22. Januar 2010

Canção de Gretchen (Gretchens Lied) - in Faust, de Goethe

Meine Ruh' ist hin,
Mein Herz ist schwer,
Ich finde sie nimmer
Und nimmermehr.

Wo ich ihn nicht hab
Ist mir das Grab,
Die ganze Welt
Ist mir vergällt.

Mein armer Kopf
Ist mir verrückt,
Mein armer Sinn
Ist mir zerstückt.

Meine Ruh' ist hin,
Mein Herz ist schwer,
Ich finde sie nimmer
Und nimmermehr.

Nach ihm nur schau ich
Zum Fenster hinaus,
Nach ihm nur geh ich
Aus dem Haus.

Sein hoher Gang,
Sein' edle Gestalt,
Seine Mundes Lächeln,
Seiner Augen Gewalt,

Und seiner Rede
Zauberfluß,
Sein Händedruck,
Und ach, sein Kuß!

Meine Ruh' ist hin,
Mein Herz ist schwer,
Ich finde sie nimmer
Und nimmermehr.

Mein Busen drängt sich
Nach ihm hin.
[Ach] dürft ich fassen
Und halten ihn,

Und küssen ihn,
So wie ich wollt,
An seinen Küssen
Vergehen sollt!

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My peace is gone,
My heart is heavy,
I will find it
never more.

Where I do not have him,
That is the grave,
The whole world
Is bitter to me.

My poor head
Is crazy to me,
My poor mind
Is torn apart.

My peace is gone,
My heart is heavy,
I will find it never
and never more.

For him only,
I look Out the window
Only for him do I go
Out of the house.

His tall walk,
His noble figure,
His mouth's smile,
His eyes' power,

And his mouth's
Magic flow,
His handclasp,
and ah! his kiss!

My peace is gone,
My heart is heavy,
I will find it never
and never more.

My bosom urges itself
toward him.
Ah, might I grasp
And hold him!

And kiss him,
As I would wish,
At his kisses
I should die!

J.W. Goethe

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